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WSV vor RWE
Rama einst gegen Messi - nun gegen Ex-Trainer und -Verein

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WSV vor RWE: Rama einst gegen Messi - nun gegen Ex-Trainer und -Verein
Foto: Benjamin Lenz

Wenn der Wuppertaler SV am Sonntag nach Essen reist, dann ist es auch für den einzigen WSV-Winterzugang eine Reise in die Vergangenheit. Valdet Rama spielte einst für RWE.

Valdet Rama hat in seiner Karriere schon fast alles erlebt: Der 34-Jährige spielte in der Fußball-Bundesliga, 2. Liga, 3. Liga, in China, in Albanien und in Schweden und auch in Spaniens Top-Klasse La Liga für Real Valladolid.

Hier feierte er am 8. März 2014 gar einen Heimsieg mit Valladolid gegen den FC Barcelona. 1:0 gewannen Rama, der 19 Minuten zum Einsatz kam, mit seinen Kollegen - gegen niemand geringeres als Messi, Neymar, Fabregas, Xavi, Busquets, Pique und Co. "Das war zweifelsohne ein Karriere-Highlight. Ich kannte die Spieler nur aus dem Fernsehen, plötzlich war ich mittendrin. Die Zeit bei Real Valladolid war wunderbar. Leider sind wir nur in meinem zweiten Jahr abgestiegen", erinnert sich Rama, der in zwei Jahren 31 Einsätze (ein Tor, eine Vorlage) für Valladolid verbuchte, im RevierSport-Gespräch. Er ergänzt: "Es war aber schon toll gegen Messi, für mich den besten Spieler aller Zeiten, gespielt zu haben."

Christian ist ein hervorragender Typ. Wir haben uns immer gut verstanden und hatten zuletzt auch hin und wieder mal Kontakt. Er machte schon in Meppen einen super Job und unterstreicht seine tolle Arbeit auch bei RWE. Essen kann froh sein, dass sie solch einen Trainer haben.

Rama über seinen Ex-Trainer Neidhart

Die Gegenwart allerdings klingt ein wenig anders. Es werden in Zukunft eher der VfB Homberg und FC Wegberg-Beeck sein. Doch Rama hat weiter großen Spaß am Fußball. "Ich habe beim Wuppertaler SV unterschrieben, weil ich einfach topfit bin und dieses Spiel liebe. Ich bin ein demütiger Mensch und freue mich, meine Erfahrungen den jungen Spielern weiterzugeben. Ich bin in Hagen mit meiner Familie Zuhause und ich wollte wieder hier in der Nähe spielen. Der WSV gibt mir die Möglichkeit dazu und ich werde alles versuchen, damit der Verein seine Ziele erreicht", erklärt der Wuppertaler Winterzugang.

Valdet Rama - Karrierestationen im Überblick:

Rot-Weiss Essen U19: 18 Spiele, ein Tor.

VfL Wolfsburg U19: 6 Spiele, ein Tor.

VfL Wolfsburg U23: 65 Spiele, zehn Tore.

Hannover 96 U23: 16 Spiele, ein Tor.

Hannover 96: 16 Spiele, kein Tor.

FC Ingolstadt: 32 Spiele, zwei Tore.

Örebro SK: 52 Spiele, zehn Tore.

Real Valladolid: 31 Spiele, ein Tor.

TSV 1860 München: 45 Spiele, fünf Tore.

Würzburger Kickers: 29 Spiele, zwei Tore.

Yanbian Funde: 7 Spiele, kein Tor.

FK Kukësi: 17 Spiele, drei Tore.

SV Meppen: 53 Spiele, neun Tore.

Auch wenn der Flügelflitzer - wie auch alle anderen Wuppertaler Spieler und Verantwortlichen - tiefstapelt und den Aufstieg nicht als Ziel benennt, dürfte jedem Beobachter klar sein, wohin die Bergischen wollen. Sonst hätte man sicherlich nicht mit einem Valdet Rama nachgelegt oder ein Winter-Trainingslager in der Türkei abgehalten. "Das war ein super Camp - perfekt. Da hat auch der Regen nicht gestört. Die Mannschaft ist astrein. Dass es so harmonisch abläuft und es wirklich gar keine Grüppchen-Bildungen gibt, habe ich in meiner Karriere noch nicht erlebt. Es ist ein wahres Team und ich bin stolz, nun ein Teil davon zu sein", gibt Rama einen Einblick in das WSV-Innenleben.

Und was ist jetzt mit dem Drittliga-Aufstieg? "Ich habe schon zu viel in meiner Laufbahn erlebt, um große Töne zu spucken. Es mag für die Öffentlichkeit, für Fans und Medien langweilig klingen, aber es ist nun mal so: es macht nur Sinn, von Spiel zu Spiel zu schauen. Umso mehr in Zeiten von Corona", antwortet Rama.


Die letzten zweieinhalb Jahre verbrachte der Familienvater von zwei Kindern (sieben und vier Jahre alt, Anm. d. Red.) - die Ramas erwarten im April ihr drittes Kind - beim SV Meppen. Hier ist er auch einem Mann begegnet, den er am Sonntag im Stadion an der Hafenstraße wiedersehen wird. Rama war nämlich in der Saison 2019/2020 Spieler des SV Meppen unter Trainer Christian Neidhart. "Christian ist ein hervorragender Typ. Wir haben uns immer gut verstanden und hatten zuletzt auch hin und wieder mal Kontakt. Er machte schon in Meppen einen super Job und unterstreicht seine tolle Arbeit auch bei RWE. Essen kann froh sein, dass sie solch einen Trainer haben", lobt Rama seinen ehemaligen Coach.

Einst bei RWE mit Stoppelkamp, Özbek und Calik im Team

RWE und Rama? Da war doch auch mal etwas. Richtig: In der Saison 2004/2005 spielte Rama ein Jahr lang in der U19 von Rot-Weiss Essen. Seine ehemaligen Mitspieler waren unter anderem: Moritz Stoppelkamp, Baris Özbek und Serkan Calik. "Mesut Özil, der ein Jahr jünger als ich ist, hat auch ab und an bei uns mittrainiert. Es war eine gute Zeit in Essen. Auch wenn es lange her ist, erinnere ich mich noch gut und gerne daran. Uwe Erkenbrecher war es dann, der mich nach Wolfsburg holte", erzählt Rama.

Fortan - vom Sommer 2006 - sollte es für Rama steil bergauf gehen. Im Sommer 2008 verpflichtete Zweitligist FC Ingolstadt den Linksaußen. Rama bestritt 32 Spiele im deutschen Fußball-Unterhaus. Es folgte ein Wechsel in die Bundesliga zu Hannover 96, später dann Engagements in Schweden, Spanien, China und Albanien - 15 A-Länderspiele (drei Tore) absolvierte Rama für sein Heimatland.

Nach zweieinhalb Jahren in Meppen folgt nun die Station in Wuppertal und das Gipfeltreffen bei Rot-Weiss Essen. So schließt sich der Kreis für Valdet Rama. Er kehrt nach rund 17 Jahren an die Wirkungsstätte zurück, an der seine Karriere ihren Lauf nahm.

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